Der Tschechoslowakische Wolfhund auch bekannt als Tschechischer Wolfshund ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse aus der ehemaligen Tschechoslowakei (FCI-Gruppe 1, Sektion 1, Standard Nr. 332). Sie zählt zu den neueren Hunderassen, die durch Zufall bei Kreuzungen von Schäferhunden mit Karpatenwölfen entstanden ist. Im Jahr 1955 wurden die ersten Tschechoslowakischen Wolfshunde gezüchtet. Ziel war es das Temperament, die Rudelmentalität und die Trainierbarkeit des Deutschen Schäferhundes mit der Stärke, dem Körperbau und der Ausdauer des Karpatenwolfs zu kombinieren.
Die ersten Tschechoslowakischen Wolfshund wurden als Angriffshunde für militärische Sondereinsätze der tschechoslowakischen Sondereinsatzkommandos entwickelt, später aber auch für Such- und Rettungsaktionen, als Schutzhunde, zur Fährtenverfolgung, für Agility, Gehorsam und die Jagd in Europa und den USA eingesetzt.
Offiziell wurde diese Wolfshund Rasse aber erst 1982 in der Tschechoslowakei und 1989 von der FCI als eigenständige Hunderasse anerkannt.
Um diese wundervollen Tiere als Familienhund zu halten muss ein Tschechoslowakischer Wolfshund gut ausgelastet werden, braucht ein großes Grundstück und möchte nicht viel alleine sein. Sollten Sie sich für einen Tschechischer Wolfshund als neues Familienmitglied entscheiden, ihn gut erziehen und artgerecht halten. Dann werden Sie einen gutmütigen, treuen, freundlichen Partner in ihm bekommen, der bereit ist alles für Sie zu tun.
Der Tschechoslowakische Wolfhund ist ein hochbeinigen wolfsfarbenen Hund, mit kurzem dichten Fell. In seiner Erscheinung ähnelt er sowohl dem Wolf als auch dem Deutschen Schäferhund. Weshalb es besonders wichtig ist, ihn beim Spazierengehen im Wald mit einem auffälligen Geschirr auszustatten, damit er nicht verwechselt wird.
Durch sein wolfsähnliches Fell mit dicker Unterwolle, kann er besonders gut in kalten Gebieten eingesetzt werden. Im Winter wächst ihm eine mächtige Unterwolle, die zusammen mit dem Deckhaar eine dichte Behaarung des ganzen Körpers bildet. Dabei kann seine Fellfarbe von gelbgrau bis silbergrau, mit einer leichten Maske, variieren.
Rüden werden meist größer als 65 cm Schulterhöhe und wiegen mindestens 26 kg. Hündinnen werden meist größer als 60 cm Schulterhöhe und sind um die 20 kg schwer. Einen Rüden erkennt man an seinem großen Kopf, während Hündinnen einen zierlichen Hundekopf haben.
Rassetypisch haben diese Vierbeiner einen eleganten und kräftigen Körperbau, mit einem geraden Rücken und einer buschigen Rute. Die Wolfshundohren sind spitz aufstehen und kleiner als beim Schäferhund. Zudem hat ein Tschechoslowakischer Wolfshund markante bernsteinfarbene Augen, die etwas schräg gestellt sind.
Ziel der Zucht war es einem besseren Grenzhund zu schaffen, als den Deutschen Schäferhund. So behält diese Hunderasse einige wölfische Charaktereigenschaften, wie Zurückhaltung und Misstrauen des Wolfes bei. Es ist deshalb wichtig Tschechoslowakische Wolfshund Welpen frühzeitig mit allen möglichen Dingen zu konfrontieren, um sie gut zu sozialisieren. Fehlt die frühzeitige Sozialisierung kann er scheu und schreckhaftig werden. Zudem sollte man ihn nicht bedrängen und an alles langsam herangeführen.
Allgemein kann man sein Verhalten mit Intelligent, sehr aktiv, ausdauernd, gelehrig, temperamentvoll und mutig bezeichnen. Er reagiert schnell auf sein Gelerntes und ist nach richtiger Sozialisierung allem gegenüber sehr sicher und selbstbewusst. Seinem Herrn gegenüber zeigt er ungemeine Treue. Allerdings entwickeln diese Fellnasen einen Jagdinstinkt, gegen den man frühzeitig vorgehen sollte.
In seinem Familienrudel durchschaut er schnell die Rangordnung und kann dies zu seinem Vorteil nutzen, deshalb ist es wichtig ihn konsequent zu erziehen und ihm seinen Platz im Rudel klar zu machen. Wolfshunde eignen sich nicht für die Zwingerhaltung, denn sie möchten immer gerne bei ihrem Rudel dabei sein. Allerdings freuen sie sich über einen großen Garten, indem sie tagsüber bleiben können. Ihr Grundstück sollte aber gut umzäunt sein, da diese schlauen Tiere versuchen könnten auszubrechen, um spazieren oder jagen zu gehen.
Generell kann man sagen dass ein Tschechisch Slowakischer Wolfshund nur in sehr erfahrene Hände gehört, die befähigt sind, auf seine besonderen Bedürfnisse einzugehen. Für Hundeanfänger eignet er sich nicht. Denn er benötigt eine klare Führung und sichere Besitzer, die ihnen viel Zeigen und mit ihnen viel unternehmen. Zudem dauert sein Erziehung länger als bei anderen Hunderassen. Man benötigt viel mehr Geduld und Motivation als bei anderen Hunderassen.
Täglich benötigen diese Fellnasen viel Beschäftigung und Auslauf. Was sie allerdings nicht mögen sind stupide Wiederholungen, von Sachen, die sie schon lange beherrschen. Besitzer müssen hierbei sehr einfallsreich sein. Fühlt er sich unterfordert kann er auf die Idee kommen, sich selber Beschäftigung zu suchen.
Richtig erwachsen sind diese Tiere erst im Alter von drei Jahren. Man muss sich bewußt machen, das man bis dahin eine lange Erziehungszeit vor sich hat. Wer es etwas leichter haben möchte sollte sich vielleicht eine tschechoslowakische Wolfshündin holen, die tendenziell etwas leichter zu erziehen und zu kontrollieren ist.
Bei vielen Hundebesitzern ist diese Hunderasse besonders wegen ihrer hohen Ausdauer, extremen Leistungsfähigkeit, gutem Orientierungssinn und Fährtensicherheit beliebt. Wodurch sie sich gut für verschiedene Hundesportarten eignen.
Bellen tun sie selten. Es kann nur passieren das er wenn er zu viel alleine ist anfängt zu Jaulen, was in Wohngebieten nicht immer erwünscht ist. Besser ist es deshalb ihn auf dem Land zu halten, wo er keinen stört und genügend Auslauffläche hat.
Im Schweizer Kanton Tessin stehen diese Fellnasen auf der Rasseliste der potentiell gefährlichen Hunderassen, die Haltung ist hier bewilligungspflichtig.
Vom Charakter her, darf ein tschechoslowakischer Wolfshund im Gegensatz zum Saarloos-Wolfshund, der durch seine Zurückhaltung charakterisiert ist, nicht Schüchtern sein.
Wenn Sie sich einen Tschechoslowakische Wolfhundewelpen anschaffen möchten, sollten Sie wissen, dass es bei den Züchtern nicht so häufig Welpen gibt und es sein kann dass man ein Weile auf einen Welpen warten muss, denn Tschechoslowakische Hündinnen werden meist nur einmal im Jahr läufig.
Sollten Sie sich dafür entschieden haben einen einen Tschechoslowakischen Wolfshund Welpen zu kaufen, dann ist es wichtig sich einem seriösen Züchter zu suchen, um spätere Krankheiten ausschließen zu können. Zudem können Sie bei einem guten Tschechoslowakischen Wolfshund Züchter die Elterntiere sehen, erfahren deren Charaktereigenschaften und erhalten einen Ahnenpass mit Gesundheitszeugnis.
Aber nicht nur das ein Züchter kann Ihnen Tipps zur Haltung geben und steht Ihnen auch im Nachhinein für Fragen zur Verfügung. Allerdings findet man im Internet nicht viele Tschechischen Wolfshund Züchter. Bei uns können sich diese Wolfshund Züchter kostenlos vorstellen, demnächst werden Sie hier ein paar seriöse Tschechoslowakischer Wolfshund Züchter finden.
Im Schnitt kostet ein Tschechoslowakischer Wolfshund beim Züchter zwischen 1000€ und 1500€. Gute Züchter haben nicht viele Würfe im Jahr. Sollten Sie sich für einen Welpen interessieren, dann ist es wichtig sich frühzeitig mit einem Züchter in Verbindung zu treten und auf eine Warteliste für den nächsten Wurf zu setzten.
Für Familien mit Kinder eignet sich diese Hunderasse nur mit größeren Kinder. Denn ein Tschechischer Wolfshund ist kinderlieb, aber sehr stürmisch und könnte Kleinkinder umrennen. Generell ist er Kindern gegenüber sehr aufgeschlossen und geduldig. Trotzdem sollten beide zu Beginn langsam aneinander geführt werden. Denn beide Seiten müssen erst einmal lernen wie sie miteinander umgehen müssen.
Tschechische-Wolfshund haben ein sehr gerades, dichtes Fell, dem im Winter eine dicke Unterwolle wächst, im Gegensatz zum Sommer. Im Winter sind alle seine Körperteile, wie Ohrmuschel, Hoden, Bauch und Oberschenkel, dicht mit Fell besetzt, um ihn vor der Kälte zu schützen.
Zweimal im Jahr wechselt er sein Fell, so dass es besonders in dieser Zeit wichtig ist ihm regelmäßig die losen Haare auszukämen. Zudem sollten seine Besitzer in Bezug auf Fell sehr tolerant sein, den Sie werden die Haare zu dieser Zeit überall im Haus finden. Es empfiehlt sich, ihn in dieser Fellwechsel-Zeit, zweimal am Tag zu bürsten.
In der anderen Zeit in Jahr, wenn er kein Fell verliert, ist sein Fell sehr pflegeleicht und es reicht, wenn man ihn zweimal die Woche bürstet. Hinzukommt nur die normale Zahn und Ohrenpflege die bei jedem Hund üblich ist.
Ein Tschechoslowakischer Wolfshund kann genau wie andere Hunderassen mit Trockenfutter oder Nassfutter gefüttert werden. Wieviel er erhält hängt von seiner Größe, seinem Alter und seinem Gewicht ab. Einige hochwertige Futtersorten haben wir Ihnen hier zusammengestellt.
Im Welpenalter sollten die Tier zwischen drei und fünf Mahlzeiten am Tag erhalten. Ab einem Jahr reichen dann ein bis zwei Mahlzeiten am Tag.
Durch den Wolf wird es auch einige Halter geben die ihre Fellnasen barfen wollen. Einige Informationen zu Barfen des Wolfshundes finden Sie hier.
Entstanden ist der Tschechoslowakische Wolfhund aus der Kreuzung eines Deutschen Schäferhundes mit dem Wolf, dem sogenannten Karpatenwolf. Den ersten Wurf gab es in der Tschechoslowakei im Jahr 1958. Diese Wolfshund sollten sich im Einsatz besser den Höhenlagen der Grenzgebiete, mit viel Schnee und großer Kälte, anpassen können. Denn durch den Wolfsanteil können sie mehr Kälte aushalten als reinrassige Schäferhunde.
Erschaffen wurde diese neue Kreuzung vom Biologe Karel Hartl, der eigentlich gar nicht als Ziel hatte eine neue Hunderasse zu züchten. Die erste Kreuzung, von der alle Tschechischen Wolfshunde abstammen, entstand durch reinen Zufall als die Wölfin Brita von einem Deutsche Schäferhund gedeckt wurde. Nachdem mehrere Versuche gescheitert waren, Sie zu Decken, schafft es endlich der Deutsche Schäferhund Cézar z Březového háje. Britas Welpen besaß größtenteils die ideale genetische Voraussetzung für die Weiterzüchtung.
Karel Hartl verpaarte daraufhin weitere Karpatenwölfe mit Deutschen Schäferhunden, sowohl Rüden als auch Hündinnen. Aus diesen Verpaarungen entstanden vier Zuchtlinien. Bei Welpen der ersten Generation (F1 - Schäferhund mit Wolf) ließ sich eine gewisse Erziehbarkeit bei den Nachkommen feststellen, doch sie glichen dem Wolf im Aussehen und Verhalten noch sehr stark.
Nachkommen aus dieser Generation waren durch ihr Wolfsverhalten noch sehr scheu, flüchteten gerne und zeigen aggressives Verhalten, wenn man sie in die Enge trieb. Ihnen etwas beizubringen war sehr schwierig. Meist entsprach das Training und die folgenden Ergebnisse kaum dem riesigen Aufwand, denn man vorher betrieben hatte.
Im Erwachsenenalter wurden diese Tiere wieder mit Deutschen Schäferhunden gekreuzt, wodurch der Anteil des "Wolfsblut" in der vierten Generation auf 6,25% sank. Nach mehreren Kreuzunge entstand die letzte Wolfseinkreuzung 1983, die aus dem Deutschen Schäferhund Rüden Bojar von Schotterhof mit der Wölfin Lejdy entstanden ist, von dem die heutigen Tschechoslowakischen Wolfshund abstammen.
Tschechische Wolfshunde, die damals entstanden sind, hatten im Vergleich zu Hunden bessere Navigationsfähigkeiten, Nachtsicht, Gehör und Geruchssinn. Zudem konnten sie lange Strecken laufen ohne Anzeichen von Erschöpfung zu zeigen. Diese ersten Tschechischen Wolfshunde bestand die tschechische Gebrauchshundeprüfung und zeigte sehr gute Fährtenarbeit, ordnete sich gut unter und war für den Schutzdienst gut geeignet.
Später wurden diese Wolfstier auch als Diensthunde bei der Armee eingesetzt. Allerdings mussten der Tschechoslowakische Wolfshund Welpe frühzeitig sozialisiert werden und mit seinem späteren Hundeführer zusammengebracht werden. Wurden Hund und Halter nicht von Anfang an zusammengebracht, entwickelten gerade Welpen der ersten Generationen ein wolfstypisches und scheues Verhalten. Durch den hohen Aufwand der Zusammenführung von Anfang an, gab die Armee mit der Zeit aber wieder auf, diese Wolfshunderasse zu verwenden.
1982 wurde der erste Club für Tschechoslowakische Wolfhunde gegründet und vom kynologischen Dachverband der ČSSR anerkannt. 1989 folgte die vorläufige Anerkennung durch die FCI, 1999 dann die endgültige Anerkennung.
Im Jahr 2012 zählte die Rasse 168 Weibchen und 170 Männchen, die offiziell in der Tschechischen Republik registriert waren. Heutzutage werden die meisten Tschechischen Wolfshund Welpen in Italien, in der Tschechischen Republik und in der Slowakei gezüchtet.
2017 wurden nach einer landesweiten Untersuchung 229 tschechoslowakische Wolfshunde von der Umweltschutzabteilung der Carabinieri beschlagnahmt. Sie stellten fest dass italienische Züchter die tschechoslowakischen Hundewölfe mit wilden Wölfen aus den Karpaten, Skandinavien und sogar aus Nordamerika gekreuzt hatten. Durch die weitere Einkreuzung sollten die Wolfshundwelpen eine stärkere Knochenstruktur und einen ähnlichen Aspekt wie die wilden Wölfe erhalten.
Neben dem Tschechoslowakischen Wolfshund gibt es noch weitere Wolfshunderassen, wie den Saarloos Wolfshund, dem Barsoi, dem Irischen Wolfshund oder dem Tamaskan.
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