Der Barsoi, auch bekannt als Russischer Wolfshund oder Russischer Windhund, ist eine von der FCI anerkannte russische Hunderasse (FCI-Gruppe 10, Sektion 1, Standard Nr. 193). Er stammt von Hunden ab, die aus zentralasiatischen Ländern nach Russland gebracht wurden und ähnelt in seiner Gestalt einem Windhund. Weshalb er sowohl zur Familie der Wolfshunde als auch der Windhunde zählt.
Benannt wurde der russische Wolfshund nachdem russischen Wort "Borzói", was übersetzt schnell bedeutet. Denn der Russische Wolfshund trägt nicht nur diesen Namen, sondern zählt auch zu den schnellsten Landtieren der Welt und wird deshalb heutzutage gerne bei Windhundrennen eingesetzt. Bei Rennen kann er eine Spitzengeschwindigkeit von bis zu 75 km/h erreichen.
Aber auch für andere Hundesportarten, wie Coursing, einer Simulation einer Hetzjagd, ist er gut geeignet.
Heutzutage wird er gern als Familienhund aufgenommen, denn er eignet sich gut als Familienmitglied, da er sich gut in sein Rudel integriert.
Barsoi Hunde sind große Tiere, wie der Irische Wolfshund, mit einer leichteren sportlichen Statur als andere Wolfshunde. Sie wurden ursprünglich von russischen Zaren nach Europa, an den königlichen Hof, geschenkt.
Russischer Wolfshund haben den typischen Körperbau eines Windhundes. Sie können dabei eine Schulterhöhe von bis zu 85 cm erlangen. Einige wenige Exemplare werden sogar bis zu 95 cm hoch. Im Allgemeinen kann man sagen, dass Rüden eine Schulterhöhe zwischen 75 cm bis 85 cm und Hündinnen eine Schulterhöhe zwischen 68 cm bis 78 cm erreichen. Dabei liegt beim Borzoi Rüden das Gewicht zwischen 34 und 48 kg und bei einer Borzoi Hündin zwischen 25 und 41 kg.
Ein langer schmaler Kopf mit kleinen Ohren und großen, ausdrucksvollen braunen Augen, lässt diese Tiere sehr aristokratisch aussehen. Ihr Fell ist lang, seidig, oft wellig oder leicht gewellt. Am Kopf ist das Fell kurz und am Körper lang und geht in eine lange buschige Rute über. Seine weiche Unterwolle verdickt sich im Winter oder in kalten Klimazonen, wird aber bei heißem Wetter abgeworfen, um eine Überhitzung zu vermeiden. In seiner Textur und Verteilung über den Körper ist der Barsoi-Mantel so einzigartig.
Fellfarbe beim Barsoi Wolfshund können aus verschiedenen Farben bestehen, meistens ist sein Fell aber weiß oder hellbraun, schwarz, grau gescheckt. Zudem hat er meist dunkle Augen und Lefzen.
Barsoi Windhunde ähneln sehr den zentralasiatischen Rassen wie dem Afghanen, Saluki und dem Kirgisischen Taigan. Genetisch werden sie aber zwischen Greyhound und Irischem Wolfshund einsortiert.
Russische Wolfshunde sind ruhige, liebenswürdige, sportliche, anhängliche Begleithund mit einem ausgeglichenem Charakter. Sie bellen selten. Zudem haben sie, wie jeder Wolfshund, einen ausgeprägten Jagdtrieb. Diesen kann man sehr gut für Hundesport einsetzten.
Aber nicht nur das, diese Fellnasen können sehr gut und weit sehen, sodass sie schnell reagieren können wenn ein Wildtier im Wald unterwegs ist. Besonders bei kurzen Sprints können sie dann sehr schnell sein. Deshalb ist es wichtig sie gerade beim Spazierengehen im Wald an der Leine zu haben.
Fremden Menschen gegenüber sind sie allerdings zurückhaltend, da kommt der Instinkt des Wolfs durch. Zudem möchte ein Russischer Wolfshund sein Rudel beschützen und ist deshalb besonders misstrauisch, wenn er etwas nicht kennt. Genauso reagiert er fremden Hunden gegenüber. Nicht jeder Vierbeiner wird sich mit ihm verstehen. Mit Katzen kommt er gut zurecht wenn er sie als Barsoi Welpe kennengelernt hat.
Im Allgemeinen kann man aber sagen, dass Barsoi Hunde äußerst schlau, geduldig und sanft sind. Sie lieben ihre Menschen und sind ihnen gegenüber nicht aggressiv, solange sie nicht grob behandelt werden. Mit Kindern vertragen sie sich gut, wenn sie vom Welpenalter daran gewöhnt sind.
Am besten hält man sie in einem Haus mit Garten, für Zwingerhaltung eignen sie sich nicht. Allerdings sollte ihr Grundstück umzäunt sein, da Barsoi Wolfshund sonst in der Umgebung jagen gehen könnte.
Beim Training können sie allerdings stur sein und sich schnell langweilen, wenn sinnlose Übungen zu oft wiederholt werden. Dabei sind sie genauso wie andere Wolfshund sensibel und mögen keine harte Behandlung. Für die Übungen ohne Leine braucht ein Barsoi ein groß umzäuntes Gebiet.
Barsoi-Wolfshunde sind sensibel und können nervös auf fremde Kinder reagieren, solange sie nicht von kleinauf an Kinder gewöhnt worden sind. Sind sie allerdings schon als Russischer Wolfshund Welpe mit ihnen aufgewachsen, gibt es keinerlei Probleme mit beiden zusammen.
Lebenserwartung eines Russischen Wolfshund oder Barsoi liegt bei 10 bis 12 Jahren. Krebs und Herzprobleme sind die häufigsten Ursachen für vorzeitigen Tod dieser wunderbaren Fellnasen.
OCD, Hüft- und Ellenbogendysplasie sind ebenso wie angeborene Augenerkrankungen eher selten, solange die Welpen von einem seriösen Barsoi Züchter stammen. Zudem sind Herzprobleme einschließlich Kardiomyopathie und Herzrhythmusstörungen bei diesen sanften Riesen sehr selten.
Der Barsoi ist allerdings anfällig für Magendrehung. Durch seine Verwandtschaft mit dem Collie gehört er zur Risikogruppe der Hunde mit MDR1-Gendefekt. Es wird angenommen, dass dieser lebensbedrohende Zustand eher anatomischer als streng genetischer Natur ist. Aus diesem Grund sollte er mehrer Mahlzeiten über den Tag erhalten, empfohlen werden drei Futter Mahlzeiten am Tag.
Wichtig ist es einen Barsoi Welpen nur bei einem seriösen Barsoi Züchter zu kaufen, um später mögliche Krankheiten ausschließen zu können. Zudem ist eine gesunde Ernährung in den ersten zwei Jahren wichtig, in denen der Barsoihund wächst. Da er sehr schnell wächst, sollte er die auf sein Alter angepasste Nahrung erhalten. Grundsätzlich sind diese Tiere aber immer mager und sollten nicht zum Fressen gezwungen werden.
Im Grunde ist der Barsoi aber eine sehr gesunde Hunderasse.
Einen Barsoi Welpen kaufen Sie am besten bei einem seriösen Züchter, der vorher beide Elterntiere ausreichend auf Erbkrankheiten untersucht hat. Zudem unterstützen Sie dann auch nicht den illegalen Welpenhandel. Demnächst werden Sie hier ein paar seriöse Barsoi Züchter in Deutschland finden.
Das lange wellige Fell des Russischen Wolfshundes sollte regelmäßig durchgebürstet werden, um die losen Haare auszukämmen und vor Verfilzungen zu schützen. Zudem sollten seine Ohren und Zähne, genau wie bei allen anderen Hunderasse, regelmäßig geputzt werden.
Es wird angenommen, das der Barsoi im 9. und 10. Jahrhunderts nach Russland gebracht wurde. Doch mittlerweile hat sich bei archäologischen Forschungsarbeiten herausgestellt, dass sich der ursprüngliche Windhundtyp zwischen dem Kirgisistan, dem unteren kasachischen Teil des Altai und den afghanischen Ebenen entstanden ist, wo der afghanischen Windhunde herkommt.
Mit der Zeit kam der Barsoi von dort nach Russland. In Russland ist die heutige Rasse, die wir als Barsoi kennen, offiziell als "Russkaya Psovaya Borzaya" bekannt. Hier wurden schnell seine sportlichen Eigenschaften erkannt und so wurde er schon im 14. und 15. Jahrhundert wegen seiner Schnelligkeit zur Hetzjagd eingesetzt. Diese Tiere waren besonders bei russischen Zaren beliebt und wurden von diesen als Geschenk weitergegeben. Nur die schnellsten und intelligentesten Jagdhunde dürften Nachkommen zeugen. Bis 1914 galt der Barsoi sogar als „Nationalhund“ der Russen.
Mit der Zeit kamen diese Tiere auch nach Europa. So ist bekannt, dass die Tochter des Großherzogs von Kiew drei Barsois mitbrachte, als sie nach Frankreich kam, um sich mit Heinrich I zu vermählen.
Damals war es sogar üblich den Barsoi zur Jagd auf Wölfe einzusetzen. Wenn ein Wolf gesichtet wurde, ließ der Jäger eine Gruppe von zwei oder drei Barsois frei. Die Hunde verfolgten den Wolf, griffen den Hals von beiden Seiten an und hielten ihn bis zum Eintreffen des Jägers fest. Die klassische Tötung folgte, vom menschlichen Jäger mit einem Messer.
Nach der Revolution von 1917 kam die Wolfsjagd mit Windhunden bald aus der Mode.
Bis 1850 gab es keine einheitliche Züchtung dieser Hunderasse. Erst Anfang des 19. Jahrunderts wurde in England eine richtiger Rassestandart entwickelt.
Da er, obwohl er zur Rasse der Wolfshunde gehört, mehr wie ein Windhund aussieht, findet man diese Fellnasen in Deutschland allerdings hauptsächlich in den verschiedenen Windhundrennvereinen wieder.
Neben dem Russischen Wolfshund gibt es noch weitere Wolfshunderassen, wie den Saarloos Wolfshund, dem Tschechoslowakischen Wolfshund, dem Irischen Wolfshund oder dem Tamaskan.
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Bild im Text | ©Wikipedia, Barsoi - Pelz der Windhunde., 15. August 2013, Author: Iamaaa111; ©Wikipedia, Barzoï during show of dogs in Rybnik - Kamień, Poland, 07.10.07, Author: Pleple2000 |