Der Eurasische Wolf oder auch Grauwolf oder Europäische Wolf (Canis lupus lupus) ist eine Unterart des Wolfes (Canis lupus), der zur Familie der Hunde (Canidae) gehört.
Der Eurasische Wolf lebt in weiten Teilen Eurasiens. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Ostsibirien über den europäischen Teil Russlands bis nach Skandinavien, sowie über Osteuropa (Polen, Tschechien, Slowakei) und Südosteuropa (Griechenland, Bulgarien, Rumänien) bis nach Mitteleuropa, Südeuropa (Italien, Spanien) und Westeuropa (Frankreich). Ein paar arabische Wölfe gibt es mittlerweile auf der Arabischen Halbinsel, die aber heutzutage dem Grauwolf zugeordnet werden. Zudem findet man diese Wolfsart heutzutage auch vereinzelt in Österreich und in der Schweiz.
Seit Ende des 20. Jahrhunderts ist der Eurasische Wolf auch in Deutschland wieder heimisch. Diese Wölfe kommen aus Polen und siedelten sich zunächst in Sachsen und im südlichen Brandenburg an. Mittlerweile gibt es auch ein paar Wolfsrudel in Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und in Mecklenburg-Vorpommern.
Diese Wolfstiere leben sowohl in Wäldern, als auch auf offenen Graslandschaften. Ihr Revier ist meistens zwischen 150 und 350 Quadratkilometern groß.
Grauwölfe haben, wie es der Name schon sagt, gelblich graues, grau braunes oder dunkelgraues Fell mit hellen Zeichnungen, die Rückseiten seiner klein, aber dicht behaarten Ohren erscheinen leicht rötlich. An der Seite der Schnauze ist er oft fast weiß, seine Wangen haben eine helle Zeichnung. Zudem ist beim europäischen Wolf oft ein heller Schulterfleck vorhanden. Ebenfalls dunkler gefärbt ist oftmals seine Rutenspitze.
Im Vergleich zu einem Deutschen Schäferhund sind Europäische Wolf deutlich hochbeiniger. Mit einer Widerristhöhe von etwa 70 bis 90 Zentimeter und eine Kopf-Rumpf-Länge bis zu 140 Zentimeter. Ihr Gewicht liegt je nach Größe zwischen 30 und 50 Kilogramm. Wolfsrüden sind meistens größer und stämmiger als Hündinnen.
Der Europäische Wolf wird mit zwei Jahren, das erste Mal geschlechtsreif. Innerhalb eines Rudels sind das Alpha-Paar die einzigen Tiere die dann Nachwuchs haben. Ihre Paarungszeit findet meistens von Januar bis März statt. Die Wolfshündin trägt die Welpen danach neun Wochen aus. Meistens bekommt sie zwischen vier bis zehn Wolfswelpen. Diese Wolfswelpen werden vom ganzen Rudel aufgezogen.
Alle Jungtiere vom europäischen Wolf erreichen schnell die typische Größe und Färbung der erwachsenen Tiere. Nach etwa drei Jahren verlassen die Jungtiere ihr Rudel und gründen ihr eigenes Rudel. Ein europäisches Wolfsrudel besteht meistens aus dem Elternpaar, den Jungen des vergangenen Jahres und den Welpen.
Eurasische Wölfe jagen vorwiegend Huftiere wie Rehe, Rothirsche und Wildschweine, in einigen Regionen auch Elche und Wisente. Meistens bevorzugen sie dabei ältere, kranke oder junge Tiere. Kurzzeitig kann er bei der Jagd sogar Geschwindigkeiten von über 50 km/h erreichen. Manchmal reißen sie aber auch Nutztiere wie Schafe und Ziegen, was zum Unmut vieler Landwirte führt.
Natürliche Feinde hat der Grauwolf nicht, sein einziger richtiger Feind ist der Mensch. Diese Jagd auf den Wolf hat zum Starken Rückgang der Wolfspopulation geführt. Mittlerweile ist die Jagd auf Wölfe aber weltweit verboten.
Wölfe kommunizieren über Körpersprache, Laute und Duftstoffe. Mit ihrer Körpersprache und ihrer Mimik drücken sie ihre Stimmung und ihren Rang aus. Zudem grenzen Sie durch Heulen, Duftmarken und Sichtmarken ihr Revier ab. Ihr eigenes Territorium ist meistens zwischen 150 und 350 km² groß. Durch die Markierungen und Duftstoffe erhalten rudelfremde Wölfe das Signal, hier ist besetzt.
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